You are using an outdated browser. For a faster, safer browsing experience, upgrade for free today.

Zurück

Lieber Andi (oder soll ich besser „lieber Chefi“ sagen?), vielen Dank, dass wir heute zu Gast im Farbinger Hof im wunderschönen Chiemgau sein dürfen. Du bist Hoteldirektor des Hauses. Was macht ein Hoteldirektor?

Ein Hoteldirektor heißt die Gäste willkommen, organisiert den Ablauf im Hotel, schafft eine Wohlfühlatmosphäre sowohl für die Gäste als auch für die Mitarbeiter:innen (was ganz wichtig ist). Bei aller Dienstleistung, die ein Hotel erbringt, darf man aber auch nicht vergessen, dass ein Hotel ein Wirtschaftsunternehmen ist. Die Mitarbeiter:innen werden aus dem Erwirtschafteten bezahlt. Wir haben einen Einkauf, z.B. für die Küche. Wir kaufen vorwiegend regional ein, d.h. wir bezahlen die Lieferanten hier vor Ort. Wir sind sehr bodenständig und arbeiten mit regionalen Handwerksbetrieben zusammen. Als Hoteldirektor ist man also nicht nur Gastgeber, sondern auch der Leiter eines Betriebes mit – in unserem Fall – 30 Mitarbeiter:innen, der auch wirtschaftlich geführt werden muss. Ein Hoteldirektor hat die Umsätze, Kosten, Finanzen im Blick, bestimmt die Preise und das Leistungsangebot.

Die Anrede „Chefi“ ist über die Jahre ein wenig gewachsen. „Direktor“ klingt immer so gesetzt, hört sich immer so strong an. Chefi ist schon eine verbindliche Anrede, aber eine, die zugänglicher ist als „Direktor“. Man hat dadurch ja nicht weniger Autorität. Es hat sich mittlerweile auch bei den Gästen rumgesprochen. Ich finde die Anrede sehr schön und angenehm und hat sich über die Jahre so entwickelt. Ich genieße das auch.

 

Wir können es an Deinem Dialekt schon erahnen: Du bist kein gebürtiger Bayer, sondern ein Hanseat.

Richtig. Ich bin gebürtiger Hamburger, und es hat sich so ergeben, dass es mich nach Bayern verschlagen hat. Ich war schon zuvor für GEW Ferien in St. Andreasberg im Harz tätig und habe dann das Angebot bekommen, das Haus hier im Chiemgau für GEW Ferien zu führen. Das mach ich mit großer Freude seit 2011.

Die Verbindung von Wasser und Bergen ist für mich als Norddeutscher sehr wichtig. Wo Menschen am Wasser sind – egal ob an der Elbe oder am Chiemsee – es ist immer ein anderer „Schnack“. Wasser ist immer belebend. Belebend auch für die Menschen vor Ort. Der Chiemgau ist ein wunderschöner Ort. Ein Norddeutscher kann sich hier in Oberbayern sehr wohlfühlen.

 

Im Farbinger Hof habt Ihr in der Zukunft Großes vor. Erzähl doch mal ein wenig von Euren Plänen…

Ja, das ist richtig. Wir wollen uns künftig stärker auf die Themen Wohlbefinden, Aktivität, Vitalität, bewusste Ernährung und Regeneration konzentrieren. Wir haben hier im Chiemgau wunderbare natürliche Voraussetzungen: die Berge, die Seen, die Wälder, Wander- und Radwege – alles trägt dazu bei, wieder zu sich selbst und zur inneren Balance zu finden. Und auch der Farbinger Hof hat ja schon einiges zu bieten. Schwimmbad, Sauna, Sporthalle, Fitnessraum, Kosmetik, eine hervorragende Küche, die mit regionalen Produkten arbeitet und bewusste Ernährung leichter macht. Hinzu kommen noch sehr gut ausgebildete, qualifizierte und zertifizierte Kursleiter:innen, die unseren Gästen Impulse geben können zu mehr Wohlbefinden im Alltag. Das Programm heißt VitalBalance 360° und startet mit einem ersten Arrangement Ende November.

 

Abschließend noch eine Botschaft von Dir an junge Menschen, die vielleicht den Weg in die Hotellerie suchen und einen ähnlichen beruflichen Weg einschlagen möchten wie Du ihn gewählt hast und auch mal Direktor / Direktorin eines Hotels werden wollen. Kannst Du es jungen Menschen empfehlen, in die Hotelbranche einzusteigen?

Absolut! Absolut. Dienstleistungen sind heute in einer stark technisierten und rationalisierten Welt stark gefragt und werden auch in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Erbringung einer wahrhaftigen, authentischen Dienstleistung von Mensch zu Mensch ist eine hervorragende Basis, von der aus man sich in alle möglichen Richtungen entwickeln kann. Es ist sicher richtig, dass dieser Weg nicht über einen, 5-Stunden-Tag führt. Wenn man sich aber einbringt und offen und neugierig ist, ist das der schönste Beruf, den man sich vorstellen kann.

 

Lieber Andi – oder besser: lieber Chefi -, vielen Dank für das Interview.